In diesem Artikel:

  1. Entscheidungen treffen: Die Angst vor Fehlern
  2. Ändere deinen Blickwinkel
  3. Entscheidungen treffen: Kopf vs. Bauch?
  4. 10 Tipps für mehr Vertriebseffizienz
  5. Wie gut sind Entscheidungsmethoden?
  6. Warum es keine schlechten Entscheidungen gibt
  7. Fazit

 

Entscheidungen treffen: Die Angst vor Fehlern

Die Angst, Entscheidungen zu treffen. Bei manchen Menschen geht es so weit, dass es in der Psychologie sogar einen Fachbegriff dafür gibt: Kairophobie. Im Alltag hat es nur bedingt Nachteile, wenn man ungern Entscheidungen trifft, schwierig ist es jedoch im Beruf. Viele und schnelle Entscheidungen treffen, das steht auf der Tagesordnung von Geschäftspersonen. Wer nicht schnell handelt, setzt wertvolle Ressourcen aufs Spiel.

Je stärker wir unter Zugzwang stehen, desto schwieriger fällt es uns, Entscheidungen zu treffen. Der Druck ist groß und die Angst vor Fehlern ist allgegenwärtig. Doch wieso eigentlich?

Die Angst vor Entscheidungen hängt unmittelbar mit der Angst vor Fehlern zusammen. Entscheidungen treffen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere. Für viele bedeutet das auch, dass sie für mögliche Konsequenzen einzustehen haben, sofern etwas schief geht. Ein Teufelskreis: Es sind schnelle Entscheidungen erforderlich, aber die Angst erschwert das Ganze und zögert den Prozess ewig in die Länge.

 

Ändere deinen Blickwinkel

Für viele ist das Glas halb leer, daher sehen sie ausschließlich die negativen Konsequenzen aus ihrem Handeln. Eigenständige Entscheidungen treffen und Verantwortung zeigen bedeutet jedoch auch, einen erheblichen Anteil an den Erfolgen im Unternehmen zu haben und Meilensteine zu setzen.

Ein Umdenken ist nicht leicht, denn die Angst vor Konsequenzen ist größer als der Gedanke an Erfolge. Betrachte das Ganze jedoch aus einem anderen Blickwinkel: Zum einen ist es falsch, eine “schlechte” Entscheidung als gravierenden Fehler zu sehen, denn niemand ist perfekt und einige der weltweit erfolgreichsten Unternehmer haben bereits gravierende Fehlentscheidungen getroffen. Selbst ein Elon Musk stand bereits kurz vor dem Bankrott. Außerdem sehen dich andere wahrscheinlich in einem anderen Licht als du selbst – als Entscheider setzt du dich unter Druck und überdenkst viel, hingegen bewundern andere deinen Mut und sind dir auch nicht böse, wenn es schief geht.

Um die nachfolgenden Tipps aus diesem Artikel erfolgreich umzusetzen, ist eine grundlegende Änderung deiner inneren Haltung notwendig. Verabschiede dich von dem Mindset, dass du womöglich Fehler machst, sondern erkenne den möglichen Gewinn aus deinen Entscheidungen. Distanziere dich auch von den möglichen Einflüssen anderer. Es spielt keine Rolle, was andere denken, solange du die richtigen Entscheidungen für dein Unternehmen triffst.

 

Entscheidungen treffen: Kopf vs. Bauch?

Die Ratschläge aus diesem Artikel unterscheiden sich von den üblichen Tipps zur besseren Entscheidungsfindung. Bei diesem Thema kommst du häufig mit Tipps in Richtung “Verlasse dich auf dein Bauchgefühl” oder “Wirf eine Münze” in Berührung. Streich das! Im Vertrieb zählt rationales Kalkül und deine Entscheidungen betreffen Deals in hoher Stumme – es entlarvt sich womöglich als teurer Fehler, wenn du dich ausschließlich auf dein Bauchgefühl oder deine Impulse verlässt, vor allem weil der Großteil falscher Entscheidungen hauptsächlich auf Denkfehlern oder irrationalen Handlungen basiert.

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10 Tipps für mehr Vertriebseffizienz

Die nachfolgenden Tipps helfen dir dabei, in Zukunft selbstsicher Entscheidungen zu treffen. Vorab mein Appell: Nimm dir Zeit für die Veränderung. Es ist praxisfern zu glauben, dass du am Ende des Artikels problemlos Entscheidungen triffst. Viel realistischer ist es, einen Schritt-für-Schritt-Ansatz zu pflegen. Steigere dich langsam und setze dir realistische Ziele.

 

Sammle weniger Daten und Infos

Informationsüberfluss hindert dich an schnellen Entscheidungen. Klar, manchmal sind mehr Daten und Fakten besser, um fundierte Kenntnisse über etwas zu erlangen, jedoch bedeutet in den meisten Fällen mehr Informationen auch längere Entscheidungsprozesse. Lege dich in Zukunft früher auf etwas fest, denn auch bei Entscheidungen bewährt sich das altbekannte Sprichwort “Weniger ist mehr”.

 

Suche den Rat von Experten

Bei fachbezogenen Fragen steht dir mindestens ein Experte im Team zur Verfügung. Gehe auf die Person zu und bitte sie um Rat. Entscheidungen, auch wenn du sie triffst, involvieren schlussendlich das ganze Team und vor allem, wenn jemand über spezifisches Know-How verfügt, kommt das dem Entscheidungsprozess zugute.

 

Fragen für den Vertrieb

Kenne DEINE Interessen

Gute Entscheidungen berücksichtigen unternehmerische Ziele, vergiss aber nicht, dass du in der Verantwortung bist und du eigene Interessen hast. Du bist der Meinung, dass ein bestimmter Geschäftspartner besser für die Kooperation ist als ein anderer Anbieter? Der neue Logo-Entwurf des Designers gefällt dir nicht, obwohl deine Kollegen im Team anderer Meinung sind? Setze dich durch! Triff keine irrationalen oder Trotz-Entscheidungen, aber wenn du deiner Ansicht nach die beste Entscheidung für das Unternehmen triffst, handelst du besser nach deinen Vorstellungen.

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Begründe deine Entscheidungen

Ganz klar: Entscheidest du dich gegen die Vorstellungen und Erwartungen deines Teams, ist deine Argumentationsfähigkeit gefragt und hier zählen ausschließlich die Fakten. In der Führungsposition ist es ein schmaler Grat zwischen “Ich bin verantwortlich” und “Ich darf machen, was ich will”. Beziehe dein Team stets mit ein und informiere es über dein Vorhaben sowie auch über die Gründe für dein Handeln. Offene Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil im Entscheidungsprozess, vergiss das nicht.

 

Was ist die schlimmste Konsequenz?

Wie bereits erwähnt, halten uns oft die möglichen Konsequenzen von einer Entscheidung ab. Wenn du genauer darüber nachdenkst, kommst du aber zu einer wichtigen Feststellung: Keine negativen Konsequenzen sind so dramatisch, dass es keine passende Lösung für sie gibt. Im schlimmsten Fall tauschen du und dein Team euch über die Folgeschritte aus oder wie ihr in Zukunft besser agiert. Jeder Rückschlag ist eine Lektion und niemand ist dir böse, wenn ein Plan nicht aufgeht.

 

Nimm die Adlerperspektive ein

Bei schwerwiegenden Entscheidungen ist es empfehlenswert, einen objektiven Blickwinkel einzunehmen und die Herausforderung aus Sicht der Adlerperspektive zu betrachten. Wohin führt die Entscheidung? Welche Ergebnisse erreichen wir damit? Welchen Einfluss hat die Entscheidung auf die nächsten zehn Jahre?

Du nimmst die Position eines Außenstehenden ein, der grundlegende Fragen zum Entscheidungsprozess stellt und alle wichtigen Informationen sammelt.

 

Niemals unter Stress Entscheidungen treffen

Kanadische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass wir unter Stress schlechtere Entscheidungen treffen. Wir distanzieren uns im stressigen Zustand von möglichen Konsequenzen und verlieren den Blick für die Realität. Wenn du also das nächste Mal unter Strom stehst, komm besser erstmal zur Ruhe und überdenke dein Handeln.

 

Verlasse deine Komfortzone

Wir neigen dazu, uns für bekannte, bewährte Methoden zu entscheiden. Das Vertraute macht uns weniger Angst und mögliche Risiken lassen sich dadurch besser einkalkulieren. Dabei ist die bewährte Methode nicht zwingend die Beste. Wer offen für Neues ist, wagt innovative Schritte und hebt sich auch eher von seinen Konkurrenten ab.

 

Entscheide dich nicht für das Erste

Laut einer kalifornischen Studie entscheiden wir uns oft für die erste Option. Zugleich entwickelt sich bei uns ein Muster: Das Erste ist das Beste. Ganz klar, die erste Alternative ist auf keinen Fall die beste Wahl in jeder Situation. Achte daher beim nächsten Mal darauf für welche Option du dich entscheidest und wenn es die erste ist, denke nochmal genau nach, ob du objektiv handelst.

 

Weg mit Pfeilen

Du lernst aus Fehlern

Worin wir auch eine Verbesserung anstreben, eine Frage stellt sich jeder: “Was, wenn es doch schief geht oder ich mich nicht verbessere?”. Hinter dieser Frage verbirgt sich das falsche Mindset. Betrachte es von der Seite, dass du auch bei weiteren Fehlern dazu lernst und deinem Ziel näherkommst. Jeder Fehler ist eine Lektion und du lernst für die Zukunft.

 

Wie gut sind Entscheidungsmethoden?

Zur Verbesserung der Entscheidungsfreudigkeit findest du im Internet verschiedene Methoden. Alles über das Erstellen von Mindmaps bis hin zu Pro- und Kontra-Listen ist dabei. Leser meines Blogs wissen jedoch, dass ich derartige Methoden ungern als Tipps und Tricks nenne, denn sie funktionieren nicht für alle. Mein Ziel ist es, praktikable Ansätze mitzugeben, die leicht umzusetzen sind. Das Anfertigen von Listen oder Tabellen ist zeitaufwendig und nicht jeder lernt gern mit visuellen Elementen. Außerdem gehen damit entscheidende Impulse verloren, doch diese sind so wichtig, um seine Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich auszubauen.

 

Warum es keine schlechten Entscheidungen gibt

Wie bereits erwähnt, drohen bei “schlechten” Entscheidungen keine gravierenden Konsequenzen. Wenn du es genauer betrachtest, gibt es überhaupt keine schlechten Entscheidungen, denn für dich bestehen immer Vorteile. Es ist gut, Fehler im Entscheidungsprozess zu begehen, denn du lernst für die Zukunft und entwickelst dich zu einer noch viel besseren Führungskraft. Wichtig ist jedoch auch, die vermeintlichen Rückschläge zu registrieren und zu reflektieren, was nicht gut lief. Arbeite dich mit diesen Lektionen anschließend Schritt für Schritt nach vorn und sehe deine Schwächen als Verbesserungspotenzial.

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Fazit

Entscheidungen treffen ist an sich nicht schwer. Schneller Entscheidungen treffen gehört zu den Schlüsselqualitäten einer Führungskraft, aber es ist dennoch wichtig, die möglichen Risiken abzuwägen. Im Vertrieb sind gravierende Fehlentscheidungen teuer, daher ist einmal öfter nachdenken sogar empfehlenswert. Schlussendlich hast du aber nichts zu verlieren, denn auch bei Fehlentscheidungen lernst du für die Zukunft und selbst im Vertrieb geht es nicht bei jeder Entscheidung um viel Geld. Daher lautet mein abschließender Appell: Traue dich und wage es auch einmal schneller Entscheidungen zu treffen. Außerdem, nutze deine Fehlentscheidungen, um aus ihnen zu lernen. Dann fällt es dir in Zukunft entsprechend leicht, auch schwierige Entscheidungen mit voller Überzeugung zu treffen.

 

Bilder: © Canva